Die Bedeutung der emotionalen Unterstützung durch Pflegekräfte in der 24-Stunden-Betreuung

In der 24-Stunden-Betreuung geht es nicht nur um physische Unterstützung und medizinische Versorgung, sondern auch um die emotionale Unterstützung der betreuten Personen. Pflegekräfte spielen hierbei eine entscheidende Rolle, indem sie nicht nur körperliche, sondern auch seelische Bedürfnisse älterer Menschen erfüllen.

Aufbau von Vertrauen und Geborgenheit

Eine der wichtigsten Aufgaben einer Pflegekraft in der 24-Stunden-Betreuung ist der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den betreuten Personen. Durch regelmäßige Gespräche, gemeinsame Aktivitäten und aufmerksames Zuhören schaffen Pflegekräfte eine Atmosphäre der Geborgenheit und Sicherheit. Dies ist besonders wichtig, da viele ältere Menschen unter Einsamkeit und Isolation leiden.

Förderung der sozialen Interaktion

Pflegekräfte fördern die soziale Interaktion der Senioren, indem sie sie ermutigen, Kontakte zu Freunden und Familie zu pflegen oder an sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Dies kann durch die Organisation von Besuchen, Begleitung zu sozialen Veranstaltungen oder einfach durch die gemeinsame Zeit mit der Pflegekraft geschehen. Solche Aktivitäten tragen wesentlich zur mentalen und emotionalen Gesundheit der älteren Menschen bei.

Emotionale Stabilität und Unterstützung in Krisenzeiten

In Krisenzeiten oder bei gesundheitlichen Rückschlägen bieten Pflegekräfte wichtige emotionale Unterstützung. Sie helfen den betreuten Personen, mit Ängsten und Sorgen umzugehen, indem sie Trost spenden und bei der Bewältigung schwieriger Situationen zur Seite stehen. Diese Unterstützung ist unverzichtbar für die Aufrechterhaltung des emotionalen Wohlbefindens und der mentalen Gesundheit.

Förderung der Selbstständigkeit und Selbstwertgefühls

Durch ihre Unterstützung helfen Pflegekräfte den Senioren, so viel Selbstständigkeit wie möglich zu bewahren. Dies stärkt das Selbstwertgefühl und das Gefühl der Eigenständigkeit der betreuten Personen. Pflegekräfte motivieren die älteren Menschen, alltägliche Aufgaben selbst zu erledigen, soweit dies möglich ist, und bieten dabei die notwendige Unterstützung.

Erkennung und Reaktion auf emotionale Bedürfnisse

Pflegekräfte sind geschult, die emotionalen Bedürfnisse ihrer betreuten Personen zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie sind aufmerksam für Anzeichen von Depressionen, Angstzuständen oder anderen psychischen Problemen und können entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Hilfe und Unterstützung zu bieten.

Fazit

Die emotionale Unterstützung durch Pflegekräfte in der 24-Stunden-Betreuung ist ebenso wichtig wie die physische und medizinische Versorgung. Durch ihre Empathie, Aufmerksamkeit und Hingabe tragen Pflegekräfte maßgeblich dazu bei, das emotionale Wohlbefinden und die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. Ihre Rolle geht weit über die reine Pflege hinaus und umfasst die ganzheitliche Betreuung, die für ein erfülltes und würdevolles Leben im Alter unerlässlich ist.

Paranoia - wie sieht das aus?

„Die Pflegekraft hat meinen Pullover genommen! Diese Pflegerin hat den Pullover genommen, den meine Mutter gestrickt hat!“

Manchmal glaubt Ihre demenzkranke geliebte Person etwas, das Sie nicht glauben. Wenn dies zu unerwünschten Emotionen wie Angst, Eifersucht oder Wut führt, nennen wir das Paranoia. Gehen Sie davon aus, dass unsere beiden Realitäten beide real sind, auch wenn sie unterschiedlich sind. Für die pflegebedürftige Person, die Paranoia erlebt, ist ihre Realität genauso real wie Ihre bzw. der 24-Stunden Betreuungskraft.

Paranoia, Wahnvorstellung, Vergessen oder echter Diebstahl?

Menschen mit Demenz werden oft paranoid, was den Diebstahl ihrer persönlichen Gegenstände betrifft. Dies liegt daran, dass sie sich verletzlich fühlen und sich oft nicht erinnern können, wo ihre Sachen sind. Wenn sie etwas nicht finden, nehmen sie an, dass es gestohlen wurde und beschuldigen oft auch die 24-Stunden Betreuungskraft. Diese Paranoia kann man auch als frustrierende Begleiterscheinung der Krankheit abnehmen.

Oft ist die Paranoia jedoch mit dem Gedächtnisverlust verbunden und kann sich verschlimmern. Zum Beispiel kann die Person vergessen:

- Wo sie etwas hingelegt hat.

- Dass Sie ihre Pflegekraft sind.

- Die Anweisungen, die sie von der Pflegekraft erhalten hat.

Paranoia kann ein Ausdruck des Verlustes sein, weil kein anderes Erklärungsmodell für die zu pflegende Person Sinn macht.

Tipps zum Umgang mit Paranoia bei Demenz:

- Reagieren Sie nicht, wenn die Person Sie beschuldigt. Bleiben Sie ruhig.

- Streiten Sie nicht und versuchen Sie nicht, sie vom Gegenteil zu überzeugen.

- Geben Sie der Person Sicherheit und lassen Sie sie wissen, dass sie in einem sicheren Umfeld mit liebevollen Menschen ist.

- Zeigen Sie durch sanfte Berührungen oder Umarmungen, dass Ihnen die Person wichtig ist und dass Sie zuhören.

- Erklären Sie anderen, dass das Verhalten der pflegebedürftigen Person durch Demenz verursacht wird.

- Lenken Sie die Person ab, indem Sie ihr etwas Interessantes zeigen.

- Wenn die Person ständig glaubt, dass Geld fehlt, lassen Sie sie kleine Mengen Geld bei sich tragen.

- Helfen Sie der Person, verlorene Gegenstände zu suchen, und lenken Sie sie dann auf eine andere Aktivität um.

- Finden Sie heraus, wo die Person mit Demenz ihre Lieblingsverstecke für Gegenstände hat.

- Reagieren Sie auf die zugrunde liegende Emotion hinter der Anschuldigung und beruhigen Sie die zu pflegende Person.

- Gehen Sie mit der Person zum Arzt, um andere Ursachen und medizinische Faktoren für die Paranoia auszuschließen.

- Vermeiden Sie das Wort „Paranoia“ und beschreiben Sie stattdessen die Emotion, z. B. Angst oder Verwirrung.

- Bieten Sie einfache Antworten an und vermeiden Sie lange Erklärungen.

- Doppeln Sie verlorene Gegenstände, damit immer ein Ersatz verfügbar ist.

- Stellen Sie sicher, dass wichtige Dinge immer sichtbar sind.

Sind Sie gestresst und glauben, dass Sie die Pflege einer demenzkranken Person nicht mehr alleine bewältigen können?

Die Pflege einer demenzkranken Person ist eine der schwierigsten Aufgaben. Es ist normal, sich erschöpft, müde und frustriert zu fühlen. Die 24-Stunden Betreuungskräfte fühlen sich ebenfalls manchmal schuldig, obwohl sie ihr Bestes tun. Diese Emotionen sind ganz normal, dabei ist es wichtig mit Angehörigen und auch den 24-Stunden Betreuungskräften darüber zu sprechen und insbesondere über Veränderungen zu berichten, damit alle aufgeklärt sind.

Die Pflege und Betreuung älterer Menschen ist nicht einfach und nicht selbstverständlich. Vor allem wenn es um Menschen mit Demenz geht. Aus diesem Grund geben wir 24-Stunden Pflegekräften im Folgenden einige lehrreiche Tipps.

Es lohnt sich nicht zu streiten

Demenz führt zu einer Fehlfunktion des Gehirns der betroffenen Person. Wenn Demenzkranke Menschen Dinge sagen, die keinen Sinn ergeben oder offensichtlich unwahr sind, glauben sie wirklich, was sie sagen, weil es das ist, was ihnen ihr Gehirn sagt. Es ist frustrierend, Dinge zu hören, die nicht wahr sind, daher versuchen 24-Stunden Pflegekräfte instinktiv, die Person zu korrigieren oder zu erinnern. Dies führt jedoch nur zu Streit und Verärgerung beider Personen. Sie können einen Streit mit einer Person, die Vernunft und Logik nicht mehr optimal nutzen kann, einfach nicht gewinnen.

Wenn die Symptome ignoriert werden, werden diese nicht verschwinden

Wenn 24-Stunden Pflegekräfte bemerken, dass die Betreute Person mit dem Gedächtnis oder dem Urteilsvermögen zu kämpfen hat, ist der Gedanke, dass sie an Demenz leidet, beängstigend. Da es sehr schwierig sein kann, es zu akzeptieren, hoffen viele, dass sie falsch liegen oder dass die Symptome von selbst verschwinden, was aber nicht der Fall ist.

Das Beste, was 24-Stunden Pflegekräfte in solcher Situation tun können, ist, erstmals die Familie der Betreuten Person zu informieren, danach den Arzt für eine gründliche Untersuchung aufzusuchen. Es gibt viele Erkrankungen, die demenzähnliche Symptome verursachen und behandelt werden können. Obwohl Demenz nicht heilbar ist, bedeutet eine frühzeitige Diagnose, dass die Behandlung erfolgreicher sein kann und, dass sich das Fortschreiten der Krankheit verzögern, Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern kann.

Zu viele Medikamente können zu Verwirrung führen

Medikamente, die zur Linderung von Demenzsymptomen verschrieben werden, können manchmal die Symptome verschlimmern oder neue Probleme wie Orientierungslosigkeit hervorrufen. Dies liegt daran, dass bei älteren Menschen ein höheres Risiko für Nebenwirkungen besteht, die durch Medikamente auftreten können. Demenz kann auch die Wirkung bestimmter Medikamente auf das Gehirn verändern.

Um dies zu vermeiden, müssen die 24-Stunden Pflegekräfte die Situation beobachten, die Familie benachrichtigen und den Arzt informieren und nach Alternativen Fragen, die möglicherweise besser wirken. Außerdem ist es notwendig, dass der Arzt regelmäßig alle Medikamente überprüft, um sicherzustellen, dass jedes einzelne Medikament noch benötigt wird.

Es ist nie zu spät, die Gesundheit des Gehirns zu verbessern

Sehr oft können gesunde Gewohnheiten einem kranken Menschen wirklich helfen. Es ist möglich das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Regelmäßige Bewegung, das Lösen von Kreuzworträtseln und ähnlichen Dingen können zu Fortschritten führen. In solchen Situationen spielt die 24-Stunden Pflegekraft eine sehr große Rolle. Die Pflegekraft kann somit den Alltag interessant gestalten und hat viel Zeit mit der Demenzkranken Person Spiele zu spielen, spazieren zu gehen und überhaupt den Alltag schön zu machen.

Es ist wichtig daran zu denken, dass die Demenzkranken ihr Verhalten nicht kontrollieren können

Demenz lässt sich von außen nicht erkennen, daher gehen viele davon aus, dass eine Person ihr schwieriges oder irritierendes Verhalten kontrollieren kann. Es ist ganz natürlich, dass die 24-Stunden Pflegekräfte denken, dass das Verhalten der Demenzkranken Person gegen sie persönlich gerichtet ist. Aber das stimmt nicht. Demenz schädigt das Gehirn, was Auswirkungen auf die Persönlichkeit, das Verhalten und das Urteilsvermögen einer Person hat.

Wenn die 24-Stunden Pflegekräfte wissen, dass das Verhalten durch die Krankheit von der Person und nicht von der Person selbst ausgeht, kann es helfen, ruhig und gefasst zu bleiben, auch wenn zum Beispiel dieselbe Frage bereits 100 Mal gestellt wurde.

Ein erfülltes und fröhliches Leben ist immer noch möglich

Demenz ist nicht einfach zu bewältigen, weder für die 24-Stunden Pflegekraft noch für die Betreute Person. Aber es ist möglich, Wege zu finden, das Leben zu genießen. Sie müssen nicht so tun, als ob es keine Herausforderungen und Schmerzen gäbe. Versuchen Sie, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren, so klein sie auch sein mögen, und passen Sie die Aktivitäten an die Fähigkeiten an, die die Betreute Person noch hat.

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